Kann die Schallemissionsanalyse unsichtbare Schäden an Brücken aufspüren?

Von ihr hat man einen der schönsten Blicke auf Berlin: Die Elsenbrücke in Berlin-Treptow. Die 1968 eröffnete Straßenbrücke verbindet die beiden Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Treptow-Köpenick miteinander.

Doch von der schönen Brücke gibt es schlechte Nachrichten. Im Zuge der turnusmäßig stattfindenden Bauwerksprüfungen wurden im Sommer 2018 umfangreiche Schäden festgestellt, welche zum einen die Standsicherheit der Brücke und zum anderen die Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit nachhaltig beeinträchtigen.

Die Ursache ist auf eine Kombination aus verschiedenen Einflussgrößen und hier insbesondere auf den Spannkraftverlust des spannungsrisskorrosionsgefährdeten Spannstahls und einen hohen Temperaturgradienten im Sommer 2018 zurückzuführen.

Mittels der Schallemissionsanalyse, die in Echtzeit Risswachstum, Verschleiß, Korrosion und Drahtbrüche erkennen und beurteilen kann, konnten die Schallemissionsexperten der GMA bis Dezember 2021 insgesamt zehn Drahtbrüche an der Elsenbrücke detektieren.

Der Spannstahl ist über die gesamte Länge unmittelbar mit dem gesamten Bauwerk verbunden. Eine Ertüchtigung des Bauwerks oder der Austausch von geschädigten Spanngliedern im Spannkasten ist nicht durchführbar. Die Elsenbrücke in Berlin-Treptow ist damit nicht mehr zu retten - beide Hälften müssen abgerissen werden.

Übersicht zu den Sensorpositionen (blau nummerierte Kästen) an den vier Stegen und der Position der bisher aufgetretenen bestätigten Drahtbrüche (rote Marker), Stand 21.12.2021

 

Lesen Sie ausführlich, wie mittels Schallemission Spanndrahtbrüche detektiert und überwacht werden können.

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